Weiterentwicklung des HIS Kennwertverfahrens
Aktuell: Testphase für das neue HIS Kennwertverfahren am 22.9.2025 gestartet
In einem Kick-off Meeting am 01.09.2025 wurde von HIS HE der Startschuss für die Testphase der Beta Version des neuen HIS Kennwertverfahrens erteilt. Die Testphase ist am 22.09.2025 gestartet.
An der Testphase nehmen seitens der Hochschulen für angewandte Wissenschaften teil:
- Fachhochschule Münster
- Hochschule Rhein-Waal
- Fachhochschule Südwestfalen
- Westfälische Hochschule
Haben Sie Fragen zum Thema? Wir helfen Ihnen gerne weiter.
Ihre Ansprechpartnerinnen sind:
Zum Hintergrund
Das HIS Kennwertverfahren (KWV) wurde von HIS-HE im Auftrag des Landes NRW bereits 2005, zunächst für die Universitäten, entwickelt. Dieses umfasste zunächst Flächenberechnungsverfahren für Lehr- und Forschungseinheiten. Das Verfahren wurde ab 2008 auf die HAW NRW ausgeweitet und um Berechnungsverfahren für Hochschulverwaltungen, und Hochschulbibliotheken ergänzt. Das Planungsinstrument berechnet auf der Grundlage weniger Eingangsgrößen (Personal, Studienplätze, Drittmittel) , wie viel Nutzungsfläche (NUF 1-6) die einzelnen Fächer sowie Hochschulverwaltung und Bibliothek benötigt werden. Berechnet werden u.a. Flächenansätze für
- Büroräume,
- Labore,
- allgemeine und fachbezogene Lehrflächen,
- Verwaltungs- und Bibliotheksflächen usw.
Anfang 2020 folgten in Abstimmung mit den Studierendenwerken Berechnungsverfahren für Mensen und Cafeterien. Durch die Entwicklung in Studium und Lehre, aber auch durch neue Finanzierungsquellen, wurden nicht nur von den Hochschulen, sondern auch vom Land NRW (FM/MKW) in einigen Themenfeldern Weiterentwicklungspotenziale des KWV gesehen. Daher wurde 2023 vom MKW NRW der Auftrag an HIS HE erteilt, das Kennwertverfahren weiter zu entwickeln.
Die HIS Projektphasen
In der ersten Projektphase (Januar bis Juli 2023) wurde identifiziert, an welchen Stellen das Kennwertverfahren nicht mehr die gewünschte Ergebnis- und Verfahrensqualität erzielt. HIS-HE hat dazu systematisch geprüft, welche Elemente aktualisiert oder verändert und welche Elemente ggf. ergänzt werden sollten.
Als Schwerpunkt für eine Weiterentwicklung wurde u.a. der gestiegene Bedarf an Selbstlernflächen gesehen, die stärkere Berücksichtigung des wissenschaftlichen Beschäftigten an HAW’en, aber auch die Anpassung der Büroflächenkennwerte aufgrund der Grundsatzentscheidungen der Landesregierung 2016 mit Anpassung 2023 zur effizienten und nachhaltigen Raumnutzung.
Ein zentraler Aspekt der Aktualisierung in Projektstufe 2 ist die Anpassung an die Entwicklungen in der Personalstruktur, sowie an die veränderte Finanzierung und aktuelle Personalkosten. Dies betrifft sowohl die Beschäftigten, die über QVM- und ZSL-Mittel finanziert werden, als auch den Bereich der Drittmitteleinnahmen. Die Flächenkennwerte im Bürobereich werden entsprechend den neuen Eingangsgrößen unter Berücksichtigung der Vorgaben des Landes angepasst. Für das eigenständige Lernen der Studierenden wird ein neuer Flächenkennwert eingeführt, und es werden Planungsansätze für den Flächenbedarf innovativer Lehrraumkonzepte entwickelt.
Die Planungsansätze im Laborbereich werden in mehreren Schritten validiert und gegebenenfalls angepasst, wobei unterschiedliche Ausstattungsprofile klarer definiert werden. Das Kennwertverfahren ermöglicht die Berücksichtigung von Sondertatbeständen, um den in den letzten Jahren eingetretenen Veränderungen an den Hochschulen Rechnung zu tragen. Die Aktualisierungen zielen darauf ab, Sondertatbestände, soweit möglich, als reguläre Ausstattungskategorien zu definieren und die Bedingungen für ihre Anerkennung klarer zu gestalten.
Arbeitspakte und Zeitplan der Phase 2
Zum Schluss wurde es – wie wohl in vielen Projekten – stressig und zeitlich eng!
Bewertung (aus Hochschulsicht)
Positiv kann zunächst hervorgehoben werden, dass einige HAW Aspekte, die von einer HAW Fachgruppe unter Leitung des KoBa NRW für die HAW’en bereits im März 2023 ermittelt wurden (siehe Abschlussbericht 03/2023).
Landesprojekt eingeflossen sind. Anerkannt wurden, z.B.
- Berücksichtigung der Beschäftigten aus ZSL und QVM – Finanzierungen
- Einbeziehung der Wissenschaftlichen Beschäftigten bei der Büroflächenberechnung an HAW’en
- Berücksichtigung von Flächen für freies Lernen der Studierenden
- Berücksichtigung von neuen Flächen in der Lehre
Ein sehr intensiv diskutierter Punkt war die geplante Kürzung der Büroflächen in allen Hochschulbereichen. Außerdem wäre sicher noch mehr Zeit für eine Betrachtung der Laborflächen-Parameter, der Profile der Professuren etc. und der Anwendung des Tools in der Praxis wünschenswert gewesen. Letztlich hat man sich – auch aus zeitlichen Gründen – darauf verständigt, zunächst die bislang feststehenden Ergebnisse zu testen und anschließend anhand der Ergebnisse eine abschließende Bewertung vorzunehmen.
Testphase der Beta-Version - Zeitplan | |
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01.09.2025 | Kick-Off-Meeting |
bis 18.09.2025 | Vorbereitung der Daten |
22.09.2025 | Vorstellung des neuen Berechnungstools |
22.09. bis 10.10.2025 | Testphase - Anwendung in den Modellhochschulen |
Die Ergebnisse werden von den Testhochschulen mit den ermittelten Ergebnisse nach dem „alten“ HIS Kennwertverfahren verglichen.
Wir sind gespannt (und sicher auch ein wenig skeptisch) was dabei rauskommen wird. Im November 2025 wissen wir mehr und werden berichten!