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Auf ein (Abschieds-) Wort mit Cindy Schmitz-Zens

© Cindy Schmitz-Zens
© Cindy Schmitz-Zens

Seit über zwei Jahren gehört das Fachthema Klimaschutz zum Beratungsprogramm des KoBa NRW. Aufgebaut und betreut hat es Cindy Schmitz-Zens, die sich nun neuen Aufgaben widmet. Im Interview spricht sie unter anderem über ihre persönlichen Highlights und Herausforderungen und wirft einen Blick auf die Perspektive des Klimaschutzes an Hochschulen.

 

1. Wenn du die letzten zweieinhalb Jahre Revue passieren lässt, welche Erlebnisse sind dir positiv in Erinnerung geblieben? Was sind deine persönlichen Highlights?

„Besonders positiv ist mir in Erinnerung geblieben, wie viel Offenheit und Engagement es an den Hochschulen für Klimaschutzthemen gibt – gerade in einem komplexen Spannungsfeld zwischen Vorschriften, begrenzten Ressourcen und unterschiedlichen Zuständigkeiten. Mein persönliches Highlight war der intensive Austausch mit den Nachhaltigkeits- und Klimaschutzmanager*innen und Dezernatsleitungen. Es war schön zu sehen, wie durch Koordination und Vernetzung konkrete Projekte angestoßen werden konnten – sei es in Richtung Photovoltaik, Ladesäuleninfrastrukturausbau oder die Entwicklung erster Konzepte zu Windkraft und Geothermie.“

2. Kannst du einen zusammenfassenden Überblick geben, was in der Zeit alles entstanden ist?

„In meiner Zeit beim KoBa wurden zahlreiche Prozesse angestoßen oder vorangebracht – zum Beispiel die Vorbereitung auf Umweltmanagementsysteme gemäß §8 EnEfG, die Entwicklung eines Leitfadens für Ladesäulen in Zusammenarbeit mit dem MWIKE, erste Machbarkeitsüberlegungen zu Windkraft auf Hochschulgeländen und der Aufbau einer Arbeitsgruppe zur PV-Nutzung. Darüber hinaus konnte ich durch Impulse, Recherchen und den Austausch mit Hochschulen, BLB und Ministerien an vielen Stellen unterstützen. Ebenso habe ich die bauliche Zustandsbewertung betreut und Gebäudesteckbriefe entwickelt, um die Grundlage für fundierte Entscheidungen und strategische Planungen für Hochschulgebäude zu schaffen.“

3. Vor welche Herausforderungen haben dich deine Aufgaben gestellt?

„Die größte Herausforderung war sicherlich die Vielfalt und gleichzeitige Tiefe der Themen. Zwischen technischen Fragestellungen, politischer Strategie und hochschulspezifischen Realitäten die richtige Sprache und das richtige Maß an Detaillierung zu finden, war oft ein Balanceakt. Außerdem war es manchmal schwierig, Prozesse anzustoßen, wenn zentrale Zuständigkeiten außerhalb des Hochschulbereichs lagen oder Schnittstellen unklar waren.“

4. Was sind die nächsten relevanten Schritte in Sachen Klimaschutz an Hochschulen? Worauf sollte in Zukunft geachtet werden?

„Ich denke, entscheidend wird es sein, die bisherigen Pilotprojekte – ob PV, nachhaltiges Bauen oder das Energie- und Umweltmanagement – in die Fläche zu bringen. Dafür braucht es eine dauerhafte Unterstützung und Implementierung der Klimaschutzmanager*innen, praxisnahe Schulungen, passende Fördermittel und die Integration der Themen in Bau- und Sanierungsprozesse. Die enge Verzahnung mit dem BLB ist ebenso essenziell wie die Berücksichtigung hochschulspezifischer Anforderungen. Technisch stehen zudem Themen wie digitale Zwillinge, KI-gestützte Optimierung und Smart Grids auf der Agenda – wobei hier langfristige Strategien gefragt sind.“

5. Welche Erfahrungen nimmst du aus deiner Zeit beim KoBa mit und wie geht es für dich weiter?

„Ich nehme viele wertvolle Einblicke mit – vor allem in hochschulinterne Prozesse und Abstimmungswege sowie die Herausforderungen der öffentlichen Bau- und Energiestrategien. Besonders beeindruckt hat mich die Leidenschaft vieler Beteiligter, die mit großem Engagement Lösungen entwickeln. Für mich persönlich geht es nun zurück zu meinem Kernthema: Immobilien. Ich freue mich sehr, ab sofort als Real-Estate-Managerin an der Universität zu Köln tätig zu sein – ein Umfeld, in dem ich mein Wissen aus Bauen, Gebäudemanagement, Technik und Immobilienbewertung optimal einbringen kann.“

6. Zum Abschluss: Erinnerst du dich an eine witzige Anekdote, die dich heute noch zum Lachen/Schmunzeln bringt?

„Es gibt da bestimmt mehr als nur eine witzige Geschichte, die mir in den Sinn kommt. Aber keine Sorge, ich möchte weder mich selbst noch andere in Schwierigkeiten bringen. Lass uns einfach sagen, dass wir in den Jahren so manche Situation hatten, die uns heute noch zum Schmunzeln bringt!

Nach über zweieinhalb Jahren beim KoBa NRW ist für mich nun der Moment gekommen, ein neues Kapitel aufzuschlagen. In dieser Zeit durfte ich mich intensiv mit Themen rund um Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Energie an Hochschulen beschäftigen. Rückblickend war es eine spannende, lehrreiche und herausfordernde Zeit, die ich sehr zu schätzen weiß. Ich danke allen Kolleg*innen, Wegbegleiter*innen und Ansprechpartner*innen für die Zusammenarbeit, das Vertrauen und den fachlichen Austausch – und manchmal auch für die Geduld. Ich nehme viele Erfahrungen mit, fachlich wie menschlich. Dem KoBa und allen Beteiligten wünsche ich weiterhin viel Erfolg dabei, den Klimaschutz an Hochschulen weiter voranzubringen. Vielleicht kreuzen sich unsere Wege ja wieder – fachlich oder zufällig.“

Wir danken Cindy ganz herzlich für ihren Einsatz und wünschen ihr für ihre weitere berufliche wie private Zukunft alles Gute! Schön, dass sie der Hochschulwelt erhalten bleibt und wir uns über den Weg laufen können. Das Thema Klimaschutz wird beim KoBa auch weiterhin fortgesetzt, allerdings bis zur Nachbesetzung vorübergehend in reduzierter Form.