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Weiterentwicklung des HIS Kennwertverfahrens

Aktuell: Testphase für das neue HIS Kennwertverfahren ist abgeschlossen! Auswertungen sollen bis Ende Dezember 2026 bewertet werden.

In einem Kick-off Meeting am 01.09.2025 wurde von HIS HE der Startschuss für die Testphase der Beta Version des neuen HIS Kennwertverfahrens erteilt. Die Testphase startete am 22.09.2025 für zunächst drei Wochen und musste aufgrund vieler Fragen zur Anwendung bis Ende Oktober verlängert werden.

Die Ergebnisse haben gezeigt, dass es vor allem im Bereich der allgemeinen Lehre und der Büroflächen zu erheblichen Flächenkürzungen kommen würde. Hierzu fand am 20.11.2025 ein intensiver Austausch der Lenkungsgruppe statt.

Haben Sie Fragen zum Thema? Wir helfen Ihnen gerne weiter.

Ihre Ansprechpartnerinnen sind:

saskia.roettges@th-koeln.de
loretta.salvagno@th-koeln.de

Bis Mitte Dezember sollen nun die Ergebnisse überprüft und ggf. angepasst werden. Für das Rechentool soll eine Version 3.0 entwickelt und eine Verfahrensbeschreibung erstellt werden. Es wird auf jeden Fall sportlich. Dennoch sollen das Projekt bis Ende Februar abgeschlossen werden. Die Abschluss-Sitzung ist für den 26.02.2026 geplant.

An der Testphase nahmen seitens der Hochschulen für angewandte Wissenschaften teil:

  • Fachhochschule Münster
  • Hochschule Rhein-Waal
  • Fachhochschule Südwestfalen
  • Westfälische Hochschule

Zum Hintergrund

Das HIS Kennwertverfahren (KWV) wurde von  HIS-HE im Auftrag des Landes NRW bereits 2005, zunächst für die Universitäten, entwickelt. Dieses umfasste zunächst Flächenberechnungsverfahren für Lehr- und Forschungseinheiten. Das Verfahren wurde ab 2008 auf die HAW NRW ausgeweitet und um Berechnungsverfahren für Hochschulverwaltungen, und Hochschulbibliotheken ergänzt. Das Planungsinstrument berechnet auf der Grundlage weniger Eingangsgrößen (Personal, Studienplätze, Drittmittel) , wie viel Nutzungsfläche (NUF 1-6) die einzelnen Fächer sowie Hochschulverwaltung und Bibliothek benötigt werden. Berechnet werden u.a. Flächenansätze  für

  • Büroräume,
  • Labore,
  • allgemeine und fachbezogene Lehrflächen,
  • Verwaltungs- und Bibliotheksflächen usw.
KWV Verfahrensbeschreibung - Februar 2012

Anfang 2020 folgten in Abstimmung mit den Studierendenwerken Berechnungsverfahren für Mensen und Cafeterien. Durch die Entwicklung in Studium und Lehre, aber auch durch neue Finanzierungsquellen, wurden nicht nur von den Hochschulen, sondern auch vom Land NRW (FM/MKW) in einigen Themenfeldern Weiterentwicklungspotenziale des KWV gesehen. Daher wurde 2023 vom MKW NRW der Auftrag an HIS HE erteilt, das Kennwertverfahren weiter zu entwickeln.

Die HIS Projektphasen

In der ersten Projektphase (Januar bis Juli 2023) wurde identifiziert, an welchen Stellen das Kennwertverfahren nicht mehr die gewünschte Ergebnis- und Verfahrensqualität erzielt. HIS-HE hat dazu systematisch geprüft, welche Elemente aktualisiert oder verändert und welche Elemente ggf. ergänzt werden sollten.

Als Schwerpunkt für eine Weiterentwicklung wurde u.a. der gestiegene Bedarf an Selbstlernflächen gesehen, die stärkere Berücksichtigung des wissenschaftlichen Beschäftigten an HAW’en, aber auch die Anpassung der Büroflächenkennwerte aufgrund der Grundsatzentscheidungen der Landesregierung 2016 mit Anpassung 2023 zur effizienten und nachhaltigen Raumnutzung.

Ein zentraler Aspekt der Aktualisierung in Projektstufe 2 ist die Anpassung an die Entwicklungen in der Personalstruktur, sowie an die veränderte Finanzierung und aktuelle Personalkosten. Dies betrifft sowohl die Beschäftigten, die über QVM- und ZSL-Mittel finanziert werden, als auch den Bereich der Drittmitteleinnahmen. Die Flächenkennwerte im Bürobereich werden entsprechend den neuen Eingangsgrößen unter Berücksichtigung der Vorgaben des Landes angepasst. Für das eigenständige Lernen der Studierenden wird ein neuer Flächenkennwert eingeführt, und es werden Planungsansätze für den Flächenbedarf innovativer Lehrraumkonzepte entwickelt.

Die Planungsansätze im Laborbereich werden in mehreren Schritten validiert und gegebenenfalls angepasst, wobei unterschiedliche Ausstattungsprofile klarer definiert werden. Das Kennwertverfahren ermöglicht die Berücksichtigung von Sondertatbeständen, um den in den letzten Jahren eingetretenen Veränderungen an den Hochschulen Rechnung zu tragen. Die Aktualisierungen zielen darauf ab, Sondertatbestände, soweit möglich, als reguläre Ausstattungskategorien zu definieren und die Bedingungen für ihre Anerkennung klarer zu gestalten.

 

Arbeitspakte und Zeitplan der Phase 2

HIS KWV - Zeitplan 2025
HIS KWV - Zeitplan 2025 / © KoBa NRW

Zum Schluss wurde es – wie wohl in vielen Projekten – stressig und zeitlich eng!

 

Bewertung (aus Hochschulsicht)

Positiv kann zunächst hervorgehoben werden, dass einige HAW Aspekte, die von einer HAW Fachgruppe unter Leitung des KoBa NRW für die HAW’en bereits im März 2023 ermittelt wurden (siehe Abschlussbericht 03/2023).
Landesprojekt eingeflossen sind. Anerkannt wurden, z.B.

  • Berücksichtigung der Beschäftigten aus ZSL und QVM – Finanzierungen
  • Einbeziehung der Wissenschaftlichen Beschäftigten bei der Büroflächenberechnung an HAW’en
  • Berücksichtigung von Flächen für freies Lernen der Studierenden
  • Berücksichtigung von neuen Flächen in der Lehre

Ein sehr intensiv diskutierter Punkt war die geplante Kürzung der Büroflächen in allen Hochschulbereichen. Außerdem wäre sicher noch mehr Zeit für eine Betrachtung der Laborflächen-Parameter, der Profile der Professuren etc. und der Anwendung des Tools in der Praxis wünschenswert gewesen. Letztlich hat man sich – auch aus zeitlichen Gründen – darauf verständigt, zunächst die bislang feststehenden Ergebnisse zu testen und anschließend anhand der Ergebnisse eine abschließende Bewertung vorzunehmen.

Testphase der Beta-Version - Zeitplan
01.09.2025 Kick-Off-Meeting
bis 18.09.2025Vorbereitung der Daten
22.09.2025Vorstellung des neuen Berechnungstools
22.09. bis 10.10.2025
verlängert bis 31.10.2025
Testphase - Anwendung in den Modellhochschulen

Die Ergebnisse wurden von den Testhochschulen mit den ermittelten Ergebnisse nach dem bisherigen HIS-Kennwertverfahren (KWV 2012) verglichen. Dabei zeigte sich, dass im Bereich der HAW mit erheblichen Kürzungen im Bereich der allgemeinen Lehre (Hörsäle, Seminarräume) zu rechnen ist. Dies wird kritisch bewertet, da auf Basis dieses Kennwert-Ergebnisses auch die Ausstattung der Selbstlernflächen erfolgen soll.
Die Büroflächen wurden in mehreren Schritten angepasst. Positiv hervorzuheben ist die künftige Einbeziehung der wissenschaftlichen Beschäftigten und die Berücksichtigung aller Finanzierungsarten (d.h. Landesfinanzierung plus QVM und ZSL). Durch die Reduzierung der Flächen – und Platzfaktoren und der zusätzlichen Berücksichtigung eines Auslastungsfaktors ergeben sich jedoch Flächenkürzungen von 20 % bis 30 %.

Die Ergebnisse der Testphase werden bis Mitte Dezember 2026 von HIS-HE geprüft, um festzustellen, ob diese Ergebnisse vertretbar sind oder ggf. Anpassungen vorgenommen werden. Hierzu werden zunächst Abstimmungen mit dem MKW erfolgen. Noch vor Weihnachten sollen auch die Hochschulen informiert werden. Anpassungen werden dann u.a. in einer neuen Version des Rechen-Tools zur Verfügung gestellt.

Für den 26.2.2026 ist nach derzeitigem Stand die abschließende Sitzung der Lenkungsgruppe „Weiterentwicklung des HIS – Kennwertverfahrens“ geplant.

Das KoBa NRW ist als eine der Vertreter der Hochschulen in der Lenkungsgruppe der Weiterentwicklung des HIS-HE KWV. Dieser Gruppe gehören folgende Mitglieder des KoBa an:

  • Busse, Sonia | HS Südwestfale
  • Dieler, Matthias | FH Münster
  • Selle, Ben | FH Münster
  • Tappe, Dirk | TH Ostwestfalen-Lippe
  • Albers, Aline | FH Südwestfalen
  • Prof. Dr. Kohls, Christian | TH Köln
  • Röttges, Saskia | KoBa NRW
  • Salvagno, Loretta | KoBa NRW